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Einladung #113
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
#113 SPECIAL: 30 JAHRE NELKENREVOLUTION
FILME ZUM 30. JAHRESTAG DER REVOLUTION IN PORTUGAL
Sa 24. April, 20 Uhr
Hinweis: 21. April 20 Uhr Diskussionsveranstaltung
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As armas e o povo (Die Waffen und das Volk)
RegisseurInnenkollektiv der Gewerkschaft der Kino- und TV-ProduktionsarbeiterInnen. P 1974/75, 78 Min., portugiesische Originalfassung dt. Übersetzung live eingesprochen, Video.
Nur fünf Tage trennten den 25. April 1974, an dem die Nelkenrevolution das faschistische Regime zu Fall brachte, vom ersten 1. Mai in Freiheit seit fast 50 Jahren. Die PortugiesInnen nahmen dies zum Anlass, ihre neugewonnene Freiheit zu feiern und die Revolution zu bestätigen und zu bekräftigen. Es waren mehrere Millionen von Menschen im ganzen Land, die, gemeinsam mit den revolutionären Militärs, der Welt zeigten, was es bedeutete, die Freiheit erkämpft zu haben. Dieser unvergessliche Moment wird sich schwerlich noch mal wiederholen...
Der Dokumentarfilm wurde in unmittelbarer Folge der Ereignisse von einem RegisseurInnenkollektiv, dem neben fast allen wichtigen politisch engagierten portugiesischen FilmemacherInnen auch der in Portugal exilierte brasilianische Regisseur Glauber Rocha angehörte, gedreht. Doch trotz aller Unmittelbarkeit will dieser Film auch zeigen, wie wichtig das Gedächtnis an den Faschismus für den Fortschritt und den gesellschaftlichen Aufbruch ist.

Os salteadores (Die Verbrecher)
Abi Feijó, P 1993, 14 Min., portugiesische Originalfassung mit dt. Untertiteln, Video.
In einem Wagen, auf einer nächtlichen Fahrt auf portugiesischen Straßen irgendwann in den 1950er Jahren, kommt es zu einer Diskussion über eine Gruppe von Menschen, die Jahre zuvor, nach Ende des spanischen
Bürgerkriegs, von der portugiesischen Polizei verfolgt, gefangen und schließlich von Franco-Truppen getötet wurden. Drei Perspektiven werden in diesem Sprechen konfrontiert, das Einblicke in die ideologische Oberflächen- und Tiefenstruktur des portugiesischen Faschismus gewährt. So als könnte die Geschichte neu erfunden oder vergessen werden... Abi Feijó drehte diesen kurzen Animationsfilm nach einer Erzählung von Jorge de Sena.

Einleitung und Übersetzung: Eva Krivanec, Theater- und Filmwissenschafterin.


Im Zusammenhang mit diesem Abend steht eine Diskussionsveranstaltung bereits am Mittwoch, 21.4.:

Mittwoch, 21. April 2004, 20 Uhr
7*STERN, 1070 Wien, Siebensterngasse 31

Portugal: 30 Jahre Nelkenrevolution
Was war? Was blieb?

Als am frühen Morgen des 25. April 1974 das Widerstandslied „Grandola Vila Morena“ im Radio ertönte, wussten nur einige wenige eingeweihte Militärs, dass die Operationen zum Sturz des Salazar-Regimes begonnen hatten. Am Abend desselben Tages war es bereits allen klar: 50 Jahre Faschismus waren durch das Zusammenspiel junger widerständiger Militärs, antifaschistischer politischer Kräfte und der sich spontan solidarisierenden Bevölkerung beendet worden. Dies bedeutete ein sofortiges Ende der Kolonialkriege und einen raschen Dekolonisierungsprozess, das Ende der Zensur, die Entstehung von Landkooperativen, Gewerkschaften, lokalen Bildungs- und Kulturzentren, etc. Es begann ein revolutionärer Prozess, in dem zunächst alles möglich schien und der auch im Rest Europas großen Eindruck hinterließ. Heute, 30 Jahre später, ist Portugal eine durchaus typische Demokratie westlichen Zuschnitts, Mitglied der EU und lebt mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Globalisierung und Kapitalismus wie sonst auch in Europa (nur noch etwas schlechter).

Hat also die kapitalistische Normalisierung alle revolutionären Experimente zunichte gemacht? Oder gibt es noch Spuren des gesellschaftlichen Aufbruchs, an denen angeknüpft werden könnte?

Diskussionsveranstaltung mit einem/r Zeitzeugen/in Margit Niederhuber (Romanistin und Germanistin, Filmemacherin, Kultur- und Kunstmanagement, Genderforschung, Aufbau eines Frauenradioprogramms
in Moçambique)Eva Krivanec (Theater- und Filmwissenschafterin)

veranstaltet von: episteme – kooperative für forschung und intervention


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